Elektrolüfter

Um die mit dem normalen, starren Kühlerlüfte bestehenden Nachteile zu vermeiden, bauen viele Barkasfahrer auf Elektrolüfter um. Das hat den Vorteil, dass der Lüfter nur laufen muss, wenn es nötig ist - also wenn nicht genug Fahrtwind vorhanden ist. Zudem bringt der E-Lüfter auch im Stand bei im Leerlauf tuckerndem Motor volle Leistung – und schafft es so schneller, den Hitzestau abzutransportieren als der hier nur lustlos quirlende und müde hauchende mechanische Serienlüfter. Zudem wird der Barkas leiser, weil das permanente Geheul des Lüfters wegfällt – und zumindest theoretisch wird auch etwas mehr Leistung nutzbar, statt im Lüfter zu versumpern. 

Wie man beim Umbau vorgeht, hängt vom verfügbaren Material ab. 

Einbau

Als Lüfter kann prinzipiell jeder Elektrolüfter aus einem beliebigen Auto der passenden Leistungsklasse verwendet werden, der vom Raumbedarf her unterzubringen ist. Die Halterung des Lüfters muss je nach Gegebenheiten angefertigt werden. Es ist dringend zu empfehlen, den Lufttunnel des einzubauenden Elektronlüfters mit zu verwenden - es sei denn, es handelt sich um einen Lüfter mit mitlaufendem Außenring. Vermieden werden sollte ein Blockieren der außerhalb des eigentlichen Lüfters liegenden Kühlerfläche, da dies die normale Kühlleistung durch den Fahrtwind beeinträchtigt und ein häufigeres Zuschalten des Lüfter erforderlich macht.

Dieses Bild



zeigt einen Lüfter aus einem Fiat Panda 1 mitsamt serienmäßigem Lufttunnel; als Halterung wurden kleine Stahlwinkelchen an den Kühlerrahmen angepunktet.

Schaltung

Die einfachste Schaltmöglichkeit ist ein manueller Schalter. Das ist eine durchaus gangbare Lösung, wenn nur ein kundiger Fahrer das Auto bedient. - Zugeschaltet wird, wenn man langsam in der Stadt fahren muss; oder im Stau; oder wenn starke Belastung (etwa mit Anhänger und voller Beladung bei höher Außentemperatur eine längere Steigung) bevorsteht. Vorteil: man muss nicht erst abwarten, bis die Motor-Temperatur ansteigt, sondern kann schon vorbeugend für maximale Kühlleistung sorgen.

Bequemer und für weniger aufmerksame Fahrer unverzichtbar ist die automatische Zuschaltung über einen Thermoschalter. - Auch hier kann im Prinzip jeder entsprechende Thermoschalter aus einem Auto mit Elektrolüfter verwendet werden. Wo der Thermoschalter (Temperaturfühler) montiert wird, hängt davon ab, was für einen man verwendet: Wichtig ist vor allem der Schaltpunkt (notfalls vorher im Kochtopf messen, falls kein Aufdruck vorhanden ist). Wenn der Schaltpunkt so um die 75-80° liegt, gehört der Fühler unten in den Kühler, also auf die Rücklaufseite. Wenn er so um die 90-100° liegt, gehört er in die Volaufseite, also oben rein.

Technisch ist beim Barkas die Montage unten (im Rücklauf) sinnvoller. - Der Lüfter hat ja den Sinn, den fehlenden Fahrtwind auszugleichen, wenn man steht oder zu langsam fährt. Dann kommt das Wasser unten zu warm aus dem Kühler zurück. Das misst man mit einem Fühler, der eben UNTEN eingebaut ist. - Wenn der Fahrzeughersteller in Versuchsreihen herausgefunden hat, wann die Temperatur oben so weit ansteigt, dass daraus zu schließen ist, dass der Fahrtwind fehlt (oder unzureichend ist), dann kann er auch einen Fühler mit passend festgelegtem Schaltpunkt oben einbauen (oder einfach über die integrierte Motorsteuerung einen Grenzwert der im Motormanagement ohnehin vorliegenden Motortemperatur als Schwellwert festlegen, ab dem der Lüfter anspringt. So ist das bei modernen Autos mit elektronischem Motormanagement fast in allen Fällen gelöst.). - Weil diese Info aber beim Barkas nicht vorliegt und weil die Kühler meist nicht dem Neuzustand entsprechen, ist die Messung der Rücklauftemperatur sinnvoller - und hat zusätzlich den Vorteil, dass auch eine unzureichende Wirkung des Kühlers selbst (durch Verschmutzung, Korrosion, Verkalkung) sozusagen mitgemessen und durch frühzeitiges Zuschalten des Lüfter zumindest teilweise kompensiert wird ...

Die nächste Frage ist: Wo den Fühler hin? - In den Kühler oder in den Schlauch?
Der Einbau in den Kühler ist optisch und technisch elegant - es sieht "original" aus. Aber die Beschaffung und das Einlöten des Gewindestutzens in den Wasserkasten des Kühlers ist aufwändig und birgt bei Unerfahrenen die Gefahr, den Kühler durch versehentliches Auslöten des Netzes nahhaltig zu beschädigen.
Eine einfachere Lösung ist das Einsetzen des Fühler in den Schlauch. Mit recht geringem Aufwand, einfachen Werkstattmitteln und etwas Geschick lässt sich ein Adapterstück aus Kupfer-Heizungs-Fittings (T-Stück, zwei Kurze Rohrstücke) herstellen, in das die passende Mutter für den Fühler eingelötet wird. Das Ganze wird in den entsprechenden, also meist den unteren Kühlerschlauch (Rücklauf zum Motor) möglichst nahe dem Kühler eingesetzt. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass der Kühler im Schadensfall einfach ausgewechselt werden kann, ohne ihn erneut umzubauen.

Wenn die Belastbarkeit des Thermoschalters und die Leistungsaufnahme des verwendeten Lüftermotors nicht bekannt sind, empfiehlt es sich, ein Arbeitsstromrelais zwischen Thermoschalter und Lüftermotor zu schalten, um übermäßige Kontaktbelastung des Thermoschalters zu vermeiden. Das hat auch den Vorteil, dass man den über den Thermoschalter geführten Steuerstromkreis und den Arbeitsstromkreis getrennt absichern kann - beispielsweise den Steuerstromkreis über Zündung (Klemme 15) und den Arbeitsstromkreis über eine leistungsfähige Zuleitung direkt von Klemme 30. - Benutzt man statt des normalen Arbeitsstromrelais ein Wechsler-Relais, kann man einen zusätzlichen manuellen Schalter einbauen, der in der oben beschriebenen Weise "vorbeugend" bei starker Wärmebelastung betätig werden kann. Dabei wird die Steuerwicklung (Klemme 85-86) ganz normal über den Thermoschalter angesteuert, der Arbeitskontakt (87) auf Klemme 30 - Dauer-Plus - und der Ruhekontakt (87a) auf den Ausgang des manuellen Schalters.

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