Stossdaempfer/Schwingungsdämpfer

(Tommy, 05.02.2011, 03:05:59)

 

Barkas B1000 und B1000-1 haben vorne und hinten hydraulische Zweirohr-Stoßdämpfer. Grundsätzlich gibt es dabei keine Unterschiede zwischen B1000 und B1000-1. Allerdings unterscheiden sich die Dämpfertypen je nach Aufbauvariante und eingebauter Drehstabfeder - die wiederum vom Aufbautyp abhängt.

Dabei werden original Dämpfer nach TGL der Baugröße 3 mit 200 mm Nennhub verwendet. Je nach Aufbautyp werden dabei unterschiedliche Ausführungen und Kennungen eingebaut. Welcher Dämpfer der korrekte ist, erkennt man sofort an der Typbezeichnung, die in der Regel am unteren Rand des unteren Dämpferteils (direkt über der Schweißnaht) eingeschlagen ist.

 

Die eingebauten Dämpfer unterscheiden sich äußerlich in der Befestigungsart:

Typ A

ist unten am Schräglenker und oben am Chassis jeweils mit einem Befestigungsauge montiert. Dieser Typ wird bei allen Typen an der Vorderachse eingesetzt, außerdem bei den Fahrzeugen mit hinterem Rahmen (HP und alle FR-Ausführungen, also LK, IK, MK und Ableitungen) hinten.

Typ B

hat unten ebenfalls ein Auge, oben aber einen Gewindestift. Einsesetzt wird er bei allen geschlossenen Typen, also KA, KM, KB, KK und ihren Ableitungen an der Hinterachse.

Zusammen mit der Grundtype ergibt die Befestigungsart den Stoßdämpfertyp: A3-200 und B3-200. Die genauer Spezifikation erfolgt nach der Dämpfkraft in kp. Sie wird für Zug- und Druckstufe angegeben, wobei die Zahl vor dem Schrägstrich die Dämpfung in der Zugstufe und die Zahl nach dem Schrägstrich die in der Druckstufe angibt - jeweils gemessen nach TGL 8114 Blatt 2. Eine höhere Dämpfkraft bedeutet einen härteren Dämpfer, eine niedrigere einen weicheren.

A3-200-220-50

wird an den meisten Typen an der Vorderachse eingebaut und mit Drehstabfedern mit 33 mm Durchmesser kombiniert: wird verwendet für KA, KM, KB, sowie HP und FR; außerdem an den KK vor II/1981

Überdies wird dieser Dämpfer bei den Rahmentypen HP und FR an der Hinterachse verwendet, dort kombiniert mit 34,5-mm-Federn.

 

A3-200-150/30

wird am KK ab II/1981 an der Vorderachse mit den weicheren 31,5-mm-Drehstäben eingebaut; einige KK haben diesen Dämpfer auch in Verbindung mit der normalen 33er Feder.

 

B3-200-200/50

ist der Hinterachsdämpfer der meisten geschlossenen Aufbautypen und wird dort ebenfalls mit 33-mm-Drehstabfedern kombiniert: KA, KM und Sonderausführungen des KB haben diesen Dämpfer. Beim KM/KLF wird er aber mit der sonst nur bei den Rahmenausführungen eingebauten 34,5-mm-Drehstabfeder kombiniert.

 

B3-200-150-50

wird bei den normalen KB und den KK bis II/1981 an der Hinterachse eingebaut - in Verbindung mit der 30-mm-Feder. Der KK/MH/1 hat diesen Dämpfer in Kombination mit der 31,5-mm-Drehstabfeder.

 

B3-200-90/30

ist der Hinterachs-Dämpfer der KK ab II/1981 und wird zusammen mit der 28,5-mm-Drehstabfeder eingesetzt.

 

Durch diese bedeutende Variantenzahl muss vor dem Einbau immer der genaue Typ ermittelt werden. Er ist in den Außenzylinder eingeprägt. Wenn die exakt richtige Type nicht zur Verfügung steht, kann behelfsweise auch die "benachbarte" Ausführung verwendet werden. Allerdings geht dies immer zu Lasten einer Eigenschaft und verschlechtert das Fahr- und Federverhalten. Vergröbert lässt sich sagen, dass ein härterer Dämpfer (höhere Zahl) den Federungskomfort verschlechtert; ein zu weicher Dämpfer verschlechtert Bodenhaftung und Kurvenverhalten und ist dem Federungskomfort zumindest dann nicht dienlich, wenn er mit einer zu harten Feder kombiniert wird.

Unbedingt zu vermeiden ist der Einbau von Dämpfern mit unterschiedlicher Kennung an der gleichen Achse: Dies führt zu ungleichmäßiger Federung und damit zu sehr schlechtem Fahrverhalten. Dämpfer sollten immer achsweise ausgetauscht werden.

 

Entlüften

Wie bei allen Öldruckdämpfern kann es auch bei den Stoßdämpfern des Barkas vorkommen, dass durch Lagerung und Transport ein Teil des Dämpfungsöls aus dem dämpfenden Innenzylinder in den Außenzylinder gelaufen und dafür Luft in den Innenzylinder eingetreten ist. Das kann die Wirksamkeit der Dämpfung erheblich beeinträchtigen, weil der Dämpfer "Luft zieht". - Deshalb müssen die Dämpfer vor dem Einbau in jedem Fall entlüftet werden:

  1. Dämpfer in Einbaustellung (dickeres Ende oben) ganz auseinanderziehen.
  2. Dämpfer kopfstehend ganz zusammenschieben.
  3. Dämpfer in Einbaustellung wieder ganz auseinanderziehen.
  4. Dämpfer in Einbaustellung erneut ganz zusammenschieben und wieder auseinanderziehen; dabei darauf achten, ob Gurgel- oder auffällige Ström-Geräusche zu hören sind. Wenn ja, Vorgang wiederholen.

 

Umbau

Sollen härtere Dämpfer als vom Werk vorgesehen eingebaut werden, um vorsätzlich den Komfort zu verschlechtern und ein "sportlich" hartes Fahrverhalten herbeizuführen, so ist dringend zu empfehlen, auch die Drehstabfedern mit zu tauschen. - Soll zu Komfortsteigerung auf weichere Dämpfer umgestellt werden, gilt das Gleiche.

Zu Stoßdämpfern und Drehstabfederung auch s. > Drehstäbe.

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